Entstehungsgeschichte

Von der Gründung bis heute

Ende der 60er Jahre stellte Martin Spindlböck aus Spillerhäuser als aktiver Theaterspieler der 40er und 50er Jahre eine Gruppe zusammen, die zu den verschiedenen Anlässen, wie Heimatabende mit der kürzlich gegründeten Blaskapelle Neureichenau, sowie zu verschiedenen Vereinsbällen Einakter aufführten. Hierzu wurden die noch vorhandenen, auf Leinwand bemalten Kulissen der früheren Theatergruppe aufgestellt.

Diese Gruppe setzte sich aus folgenden Personen zusammen:

Martin Spindlböck, Sepp Süß, Alois Hartl, Robert Bogner, Richard Bogner, Helga Schramm, Leonhard Krieg, Johann Süss, Brigitte Fenzl und Hilde Schramm.

Als Leonhard Krieg zu einer Aufführung in Breitenberg nicht erschienen war und deshalb der Soffleur Alois Hartl einspringen musste, löste sich daraufhin die Gruppe auf. Der Ruf nach einer Theatergruppe wurde seitens der Vereine immer lauter. Einige Spieler wollten die Gründung einer Theatergruppe in die Hand nehmen, ließen aber die Verwirklichung aus finanziellen Gründen und mangelndem Engagement scheitern.

Der damalige Vorstand des Pfeiffenvereins Richard Bogner konnte seine Vorstandschaft davon überzeugen, dass durch die Gründung einer Theatergruppe der Verein weit über den Gemeindebereich hinaus an Popularität gewinnen könne, eine kulturelle Lücke in Neureichenau geschlossen werde und gleichzeitig durch die Einnahmen die Vereinskasse aufgebessert werden könne.

Nach einem Kassenbericht des Kassiers Walter Johne musste die Verstandschaft jedoch feststellen, dass die vorhandenen finanziellen Mittel für die Anschaffung von Kulissen, Beleuchtung und Vorhang nicht ausreichten.

Der Plan des Pfeiffenvereins, eine Theatergruppe zu gründen hatte sich aber in der Neureichenauer Bevölkerung bald herumgesprochen. Der 2. Vereinsvorstand Reinhard Stögbauer fand auch mit Josef Strobl als bald einen Sponsoren, der sich bereit erklärte, die Materialkosten und den Bau der Kulissen zu übernehmen. Um Beleuchtung, Vorhang usw. finanzieren zu können beschloss die Vorstandschaft, erstmals in Neureichenau wieder eine Christbaumversteigerung zu veranstalten. Nachdem die einzelnen Artikel von den Vereinsmitgliedern und den Geschäften aus Neureichenau gesammelt waren, fand am 6. Januar 1984 die Versteigerung im Vereinslokal "Vordermühle" statt. Obwohl nur ca. 30 Gäste an der Versteigerung teilnahmen, konnte ein Gewinn von etwa 2000 DM erzielt werden.

Der Weg zur Gründung der Theatergruppe war nun geebnet. Vorstand Richard Bogner machte sich nun auf die Suche nach den geeeigneten Spielern, die mit Martin Spindlböck, Robert Bogner, Sepp Süss, Manuela Blössl, Christiane Weidinger, Raimund Grobauer und Hannelore Bilmeier bald gefunden waren. Mit dem Lustspiel "Ferien auf dem Bauernhof" fand Richard Bogner auch das ideale Stück. Die dazu benötigten restlichen Spieler kristalisierten sich aus gespielten Einaktern mit der Landjugend Neureichenau heraus.

Dies waren Heinz Kasparak und Christine Schmid. Bei den Leseproben stellte sich jedoch heraus, dass Raimund Grobauer nicht der richtige Darsteller für die vorgesehene Rolle war, so dass Bernhard Pöschl für ihn eingesetzt wurde.

Nun musste ein Raum festgelegt werden in dem die Aufführungen stattfinden sollten. Innerhalb der Vorstandschaft der Pfeiffenvereins gab es heiße Diskussionen über dieses Thema. Richard Bogner zog es unter der Begründung in die Hochwaldhalle nach Lackenhäuser, dass dort bereits ein entsprechendes Podium, ein Vorhang, ein Teil der Beleutung und eine Lautsprecheranlage vorhanden seien. Reinhard Stögbauer plädierte für eine Aufführung im Gasthaus "zum Hüttenmeister" Josef Resch in Neureichenau.

Er begründete dies damit, dass auch dort ein Podium verhanden sei und man "klein" anfangen solle, weil man nicht im vorraus sehen könne, wie das Theater bei der Neureichenauer Bevölkerung ankommen wird. Ausserdem sei die Anschaffung der fehlenden Mittel wie Vorhang und Beleuchtung kein finanzielles Problem. Schließlich wurde der Beschluss gefasst, dass vorerst einmal im Gasthaus Resch gespielt werden soll. Nun konnte mit der Planung der Kulissen begonnen werden. Im Dezember 1984 wurde von einem Zimmerer der Fa. Strobl mit Beihilfe von Richard Bogner mit dem Bau der Kulisen (Bauernstube) begonnen. Die Türen wurden von Gerhard Kramer aus Gsenget bemalt und die Türrahmen fertigte Johann Resch aus Spillerhäuser an. Den Schaltkasten für die Beleuchtung baute Hermann Altendorfer aus Breitenberg.

Damit der Schützenverein Neureichenau seine Schießabende durchführen konnte, mussten die Kulissen im sogenannten Jagdzimmer (kleines Nebenzimmer des Saales) zu den Proben aufgebaut werden.

Die Aufführungen fanden Ende Februar bis Mitte März 1985 statt.

Die Theatergruppe hatte auf Anhieb einen vollen  Erfolg. Die fünf geplanten Aufführungen waren bereits im Vorverkauf ausgebucht. Mit 120 bis 140 Zuschauern pro Aufführung war der Saal bei 115 Sitzplätzen überfüllt. Angespornt von diesem unerwarteten Erfolg, war man sich innerhalb der Vorstandschaft und der Theatergruppe darüber einig, dass in der nächsten Spielsaison nach einer größeren Räumlichkeit Ausschau gehalten werden solle.

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